Hans Alfred Eickworth (* 8. Februar 1930 in Gablenz; † 1995 in Westerland) war ein deutscher Bildhauer und Graphiker.

Leben

Hans Eickworth wurde 1930 in Gablenz bei Crimmitschau als Sohn des Widerstandskämpfers Alfred Eickworth (1907–1943) geboren. Der Vater, welcher in den Jahren 1933 und 1934 im Raum Crimmitschau aktiv den Widerstand gegen den Nationalsozialismus organisiert hatte, wurde 1943 bei seiner Flucht aus der berüchtigten Strafdivision 999 auf der griechischen Insel Karpathos tödlich verwundet.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war Eickworth zunächst als Maler und Gewerbegraphiker tätig. 1952 kam er zur neu geschaffenen Kasernierten Volkspolizei (KVP), wo er bis zum Leutnant aufstieg und von dieser als talentierter Laienkünstler 1955 zum Studium an der Kunsthochschule in Dresden geschickt wurde. Für sein Diplom schuf er 1960 in Gips die Statue Kampfsportler. Von 1961 bis 1963 war Eickworth Meisterschüler bei Fritz Cremer an der Ostberliner Akademie der Künste. Die Berliner Zeitung schrieb im Februar 1961 über Hans Eickworth, dass er als erster Berufskünstler aus den Reihen der Nationalen Volksarmee hervorgegangen sei. Ab 1963 war er als freischaffender Künstler tätig. Im Focus seines Schaffens lag das sozialistische Menschenbild, was an seinen in der einstigen DDR zahlreich öffentlich und oft auch zentral aufgestellten Freiplastiken und Büsten deutlich wird.

In der Folgezeit tauchen seine Werke immer wieder an markanten Plätzen des Landes auf, zum Beispiel die Plastik „Grenzsoldaten“ vor dem Roten Rathaus in Berlin, die Skulptur „Vietnamesin“ auf der Schlossinsel in Berlin-Köpenick oder die 2011 gestohlene Plastik „Jugend unserer Zeit“ an der ehemaligen Jugendhochschule der FDJ am Bogensee. Auch die Rosa-Luxemburg-Büste vor der Leipziger Hochschule für Telekommunikation stammt aus den Händen von Eickworth. Dieser siedelte später mit seiner Familie von Berlin nach Hohenleipisch nördlich der südbrandenburgischen Stadt Elsterwerda über.

Nach dem politischen Umbruch Anfang der 1990er Jahre verschwanden viele seiner Kunstwerke aus dem öffentlichen Blickfeld, da sie nicht mehr dem Geist der neuen Zeit entsprachen. Seine erst 1983 im Zentrum von Elsterwerda aufgestellte Karl-Marx-Büste wurde zum Beispiel 1994 demontiert und nachdem man sie einige Jahre im örtlichen Bauhof einlagerte, in einer Ecke im unweit des ursprünglichen Standorts gelegenen Stadtpark wieder aufgestellt.

Einige Jahre nach der Wende brachte Eickworth im Frühjahr 1995 noch mit dem Weltpark Niederlausitz ein Projekt zur Nachnutzung der ehemaligen militärischen Liegenschaften im Bereich der Luftmunitionsanstalt Hohenleipisch (kurz „Muna“) auf den Weg, wo inzwischen die Rote Armee abgezogen war. Er verstarb im September desselben Jahres auf der Nordseeinsel Sylt. Das Weltpark-Projekt wurde noch einige Zeit weiterverfolgt und in der Öffentlichkeit diskutiert, 1999 aber zu den Akten gelegt. Das Gelände der Muna wurde 2004 als Naturschutzgebiet „Hohenleipisch“ unter Schutz gestellt.

Ein im Herbst 1979 an der heutigen Hohenleipischer Grundschule von ihm geschaffenes ortsbildprägendes Wandbild wurde 2014 unter Denkmalschutz gestellt. In der Umgebung schuf Eickworth auch noch einige weitere bekannte öffentliche Kunstwerke, die zwischenzeitlich zum Teil ebenfalls unter Denkmalschutz stehen. Dazu gehört in Elsterwerda nach wie vor die das Stadtwappen darstellende Figurengruppe des Elsterbrunnens auf dem örtlichen Marktplatz, die nach dessen Sanierung in einen neuen Springbrunnen integriert wurde. Und auch der Eulenspiegelbrunnen vor der Kleinen Galerie „Hans Nadler“ steht an zentraler Stelle. Weitere Eulenspiegelbrunnen hatte Hans Eickworth auch für das sächsische Werdau und den Berliner Kulturpark Plänterwald geschaffen. Während ersteres Werk bis in die Gegenwart an seinem Standort verblieb, ist das Berliner Kunstwerk heute nach dessen Diebstahl verschollen. In seiner einstigen Heimatstadt Crimmitschau erschuf Eickworth außerdem mit der Skulptur „Spinnerin“, das Wahrzeichen der Stadt.

Auszeichnungen (Auswahl)

  • 1959: Max-Pechstein-Preis für die Büste des Mathematikstudenten Abdullaye Mbaye
  • 1971: Theodor-Körner-Preis als Oberleutnant d.R.

Werke (Auswahl)

Weitere Werke

  • Adriana Hayfath (vor 1963, Büste, Gips; auf der Fünften Deutschen Kunstausstellung)
  • Hans Matz (vor 1963, Büste eines Kindes, Bronze; auf der Fünften Deutschen Kunstausstellung)

Ausstellungen (unvollständig)

Einzelausstellungen

  • 1980: Elsterwerda, Kleine Galerie „Hans Nadler“

Teilnahme an zentralen und wichtigen regionalen Ausstellungen in der DDR

  • 1962/1963 und 1987/1988: Dresden, Fünfte Deutsche Kunstausstellung und X. Kunstausstellung der DDR
  • 1965: Berlin, Bezirkskunstausstellung
  • 1967: Berlin, Akademie der Künste („Meisterschüler der DAK“)
  • 1971: Berlin, Altes Museum („Das Antlitz der Arbeiterklasse in der bildenden Kunst der DDR“)
  • 1973: Berlin, Treptower Park („Plastik und Blumen“)
  • 1986: Cottbus, Staatliche Kunstsammlungen („Bekenntnis und Tat“)
  • 1986/1987: Suhl („Das sicher sei, was uns lieb ist“. Ausstellung zum 40. Jahrestag der Gründung der Grenztruppen der DDR)

Literatur

  • Eickworth, Hans. In: Dietmar Eisold (Hrsg.): Lexikon Künstler in der DDR. Verlag Neues Leben, Berlin 2010, ISBN 978-3-355-01761-9, S. 182

Weblinks

  • https://www.bildindex.de/ete?action=queryupdate&desc="eickworth, hans" &index=obj-all

Einzelnachweise


Hans Eworth Alchetron, The Free Social Encyclopedia

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Daniel Eickworth Deutscher Hotelkongress

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